Information zur aktuellen Lage der Geflügelpest im Biosphärenreservat Drömling (Stand: Ende Oktober 2025)
(Stand: Ende Oktober 2025)
Im Biosphärenreservat Drömling wurden in den letzten Wochen zahlreiche tote Kraniche sowie einzelne andere Wildvögel gefunden. Insgesamt sind bisher 85 Kraniche, zwei Mäusebussarde, ein Höckerschwan und eine Saatgans betroffen. Die Zahl der Funde nimmt aktuell ab, da der Vogelzug nachlässt.
Das gesamte Gebiet des Biosphärenreservates sowie weitere große Kranich-Rastplätze in Deutschland und Europa sind betroffen. Besonders betroffen sind die Nahrungs- und Schlafplätze der Kraniche. Auch in Frankreich und Spanien wurden infizierte Kraniche gefunden.
Neben Kranichen gibt es Verdachtsfälle bei anderen Wildvögeln, die derzeit im Labor untersucht werden. Die Ursache des Vogelsterbens ist das Vogelgrippevirus H5N1, wie das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt hat. Die Untersuchungen zur Herkunft des Virus laufen noch.
Das Biosphärenreservat arbeitet eng mit den zuständigen Veterinärämtern und Laboren zusammen. Die Verbreitung des Virus erfolgt vermutlich durch direkten Kontakt unter Kranichen und indirekt über Ausscheidungen, wodurch auch andere Vogelarten gefährdet sind. Langfristige Folgen für die heimische Brutpopulation sind noch nicht absehbar.
Maßnahmen vor Ort:
· Tägliche Kontrollgänge durch Ranger, die Kadaver einsammeln und dabei Drohnen einsetzen.
· Hinweise aus der Bevölkerung und von Vogelbeobachtungs-Plattformen werden verfolgt.
· Die Jagd auf Federwild im Reservat ist bis auf Weiteres untersagt.
· Ranger sind speziell geschult und mit Schutzausrüstung ausgestattet.
Hinweise für Besucherinnen und Besucher:
· Es gibt keine rechtlichen Betretungsverbote, aber es wird empfohlen, Rastvogelbereiche wie die Flachwasserzone Mannhausen zu meiden.
· Führungen zum Gänse- und Kranichzug wurden abgesagt.
Empfehlungen für Geflügelhalter und private Tierhalter:
· Das Risiko für eine Übertragung auf Hausgeflügel wird als hoch eingeschätzt.
· Geflügelhalter sollen ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und verstärken.
· Im Landkreis Börde gilt eine Allgemeinverfügung zur Aufstallung von Geflügel.
· Private Tierhalter sollten den Kontakt zu Wildvögeln und verendeten Tieren vermeiden und Biosicherheitsmaßnahmen beachten.
Bitte nehmen Sie die Hinweise der Veterinärämter ernst und melden Sie Funde von toten oder kranken Wildvögeln umgehend unter Tel. 039002/8500, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
