Machbarkeitsstudie zur Stabilisierung der wasserhaushaltlichen Situation im Naturschutzgebiet Ohre-Drömling durch Wasserüberleitung aus dem Mittellandkanal

Das Vorhaben wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020 (EPLER) aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und des Landes Sachsen-Anhalts gefördert.

In den verschiedenen hydrologischen Gutachten zu den Wiedervernässungsmaßnahmen im Drömling wurden in der Vergangenheit auch Möglichkeiten der Wasserüberleitung aus anderen Einzugsgebieten untersucht. Um einen Moorschwund in den zentral gelegenen Moorbereichen im Norddrömling auszuschließen, wurde die Überleitung von Wasser aus dem Mittellandkanal (MLK) als einzige realisierbare Möglichkeit herausgearbeitet.

Unter Inanspruchnahme des aus den Planfeststellungsbeschlüssen zum MLK-Ausbau in den 90er Jahren noch bestehenden, durch das Land Sachsen-Anhalt gesicherten Wasserrechts zur Entnahme von Wasser aus dem Mittellandkanal, soll von daher MLK-Wasser in die naturschutzfachlich besonders wertvollen und besonders betroffenen Staubereiche im Norddrömling übergeleitet werden. Die Wasserüberleitung soll nicht permanent, sondern bei drohendem Trockenfallen des Moorkörpers für den jeweiligen Zeitraum der Trockenperiode bzw. im Vorfeld zur Wasserstandstabilisierung erfolgen. Technisch ist diese Lösung durch die Nutzung des ursprünglich zur Entwässerung angelegten Ohre- Hochwasser-Entlasters (OHWE) als Bewässerungskanal umsetzbar.

Über den OHWE würde das MLK-Wasser in freiem Gefälle bis zur Nässezone „Nördlicher Drömling“ (= Schutzzone 2) gelangen und dort über ein Pumpwerk auf Höhe des Verteilerbauwerkes entnommen werden. Von hier würde das MLK-Wasser über einen offenen Graben in den Staubereich des ehemaligen Schöpfwerks Buchhorst oberhalb der Stauanlage StBh4 und darüber hinaus eingeleitet werden. Die Wasserverteilung in die besonders betroffenen Staubereiche soll einerseits über das zügige Grundwasser (Grund- und Oberflächenwasser bilden hier einen einheitlichen Wasserkörper) und andererseits über vorhandene Oberflächengewässer erfolgen.

In der Machbarkeitsstudie soll untersucht werden, welche Möglichkeiten der Infiltration des MLK- Wassers die gewünschten Vorteilswirkungen für den Moorerhalt bestehen und wie diese technologisch optimiert werden können. Dies betrifft sowohl die flächenmäßige Inanspruchnahme der Moordammgrabensysteme und der anderen Gewässer als auch kostenseitige Betrachtungen in Abhängigkeit von den möglichen Infiltrationsmengen.

Die Erstellung der Machbarkeitsstudie ist im Zeitraum vom 01.10.2022 bis zum 31.03.20224 geplant.